weitere Leseprobe zum Thema Sabotage
 
Die beiden Konstrukteure des TB mußten die Nachforschungen der Polizei über sich ergehen lassen. Über Stunden saßen sie in kleinen mickrigen Büros und beantworteten zum x-ten Mal die selben Fragen. Es war zermürbend. Immer wieder beteuerten sie ihre Unschuld. Sie hatten keine Ahnung, wie die Manipulation an den Plänen durchgeführt worden waren. Warum sollten sie das getan haben? Sie hatten doch kein Motiv.
Beide Mitarbeiter von SES Interstahl wurden höflich behandelt. Doch mußten sie auf der Hut sein vor überraschenden, hinterlistigen Fragen oder Unterstellungen.
»Vielleicht haben Sie die Verstärkungsplatten einfach vergessen. Und später, als das Malheur passiert war, schnell hinzugefügt. Es muß ja keine böse Absicht gewesen sein.«
Möglicherweise meinte es der Kriminalbeamte tatsächlich gut mit ihnen. Seine sorgenvoll gerunzelte Stirn, seine verständnisvollen Augen drückten die Bereitschaft aus, sich in die Lage der bedauernswerten Sünder zu versetzen. Er war sicherlich ein Mensch, dem man sich anvertrauen konnte. Nur hatten weder Peschau noch Menozza ihm irgend etwas anzuvertrauen. Beide wehrten sich vehement gegen seine Unterstellungen. Sie waren Profis, übten diesen Beruf schon jahrelang aus. Solche dummen Fehler passierten ihnen nicht.
Da die Polizei nach Motiven suchte, wurde das Privatleben der beiden Konstrukteure durchleuchtet. Die Fahnder interessierten sich für alle privaten Kontakte, Freunde, Bekanntschaften. Sie forschten nach Schulden, Geldbewegungen, nach Vorlieben, Gewohnheiten. Alles was nicht der Norm entsprach, wurde als belastend angesehen.
 

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