Der besondere OV Abend
bei Q06 Schmelz.
Autorin Vera Conrad
"DK9VY" las aus Ihrem neuen Buch
"Erfolg um jeden
Preis".
Vera Conrad 1939 in Saarlouis
geboren, ist promovierte Volkswirtin, Französisches Abitur,
Studium in Deutschland und Frankreich der Wirtschafts- und Politikwissenschaften
und Diplom der "haute ecole de journalisme", Paris.
Sie fühlt sich als Europäerin,
was in dem Roman auch zum Ausdruck kommt. Aus Neugierde und Interesse
hat sie sowohl beruflich als auch privat immer wieder neue Dinge
angepackt.
So erwarb sie im Jahr 1980 ihre Amateurfunklizenz mit dem
Rufzeichen DK9VY.
Seit einigen Jahren arbeitet Vera auch als freie Autorin. Ihr
neuestes Werk stellte sie am Clubabend Q06 in Schmelz vor.
Der Roman ist zugleich unterhaltsam, spannend und informativ.
Es geht es um Karrieresucht, Intrigen, Schikanen und Mobbing
am Arbeitsplatz, um Computer, Internet, Computermanipula-tionen,
Computer als Mobbinginstrument, es geht um Missmanagement, Sabotage,
Firmenniedergang und Arbeitslosigkeit.
Der Roman, der überwiegend im Saarland
angesiedelt ist, schildert den betrieblichen Alltag in einer
fiktiven Firma, das Miteinander und vor allem das Gegeneinander
der Angestellten dieses Unternehmens. Obwohl bereits einige Leser
ihre Firma, bzw. ehemalige Firma wiederzuerkennen glaubten, ist
"SES Interstahl" und die Personen frei erfunden,versichert
Vera Conrad. Realistische technische Beschreibungen werden von
romantischen Szenen abgelöst. Nicht nur spannende oder bedrückende,
auch lustige Episoden prägen den betrieblichen Alltag.
Das Buch verfolgt die Geschichte eines
ursprünglich erfolgreichen Unternehmens, das durch Missmanagement,
dubiose Machenschaften und Sabotage in den Ruin getrieben wird.
Der Protagonist, Horst-Dieter Hollmann,
ist in schon fanatischer Weise auf seine Karriere fixiert. Nach
ständigem Streit mit seiner Frau trennt er sich, zumindest
vorübergehend, von seiner Familie. Mit großem Einsatz
und Intrigen erlangt er die begehrte Position des Systemadministrators,
die er in skrupelloser Weise missbraucht. Hollmann benutzt den
Computer als Mobbinginstrument. Er vertieft seine Kenntnisse
in einem Fortbildungsseminar, ohne zu erkennen, daß die
engagierten Mitarbeiter nicht nur an der Vermittlung von EDV-Wissen
bemüht sind, sondern andere, dubiose Ziele verfolgen. Hollmann,
der selbst gern die Fäden zieht, muß irgendwann erkennen,
daß auch er manipuliert wurde und seine Intrigen
sich nicht gelohnt haben.Das Thema Mobbing nimmt einen großen
Raum ein. Eines der Opfer, eine Chefsekretärin, leidet anfangs
unter dem Verhalten ihrer Kollegen, doch lernt dann peu à
peu, die schwierige Situation zu meistern. Das Buch zeigt eine
der Möglichkeiten, auf Mobbing zu reagieren.
In dem Programmierer Thomé, der während eines Seminar-besuches
von Hollmann in die Firma geholt wurde, wittert er einen gefährlichen
Konkurrenten, den er mit allen Mitteln bloßstellen will.
Thomé, mit seiner positiven Einstellung zur Arbeit und
seinen Kollegen, gerät durch die aggressiven und nicht beweisbaren
Methoden Hollmanns immer mehr in die Verteidigerrolle.
Eines der Opfer Hollmanns ist auch ein älterer, alkohol-
und tablettensüchtiger Leiter der Finanzabteilung, welcher
schließlich aus der Firma gedrängt wird.
Der Geschäftsführer interessiert sich mehr für
Golf, Firmeneinkäufe und Börsenspekulationen als für
die kompetente Führung seiner Firma. Die Eskapaden mit einer
Musikstudentin, in deren Anwesenheit er sich in seine Studentenzeit
zurückversetzt fühlt, werden durch einen Erpressungsversuch
seiner Frau erschwert. Mehrere spektakuläre Ereignisse steigern
die Spannung, so auch eine Geiselnahme des Geschäftsführers
durch aufgebrachte Betriebsangehörige. Der Roman schildert,
wie Arbeitnehmer mit der Angst vor drohender Arbeitslosigkeit
umgehen.
In den letzten Kapiteln nimmt der Roman Züge eines Krimis
an.
Infolge einer Sabotageaktion auf einer Baustelle werden polizeiliche
Ermittlungen durchgeführt. Zwei verdächtigte Angestellte
entschließen sich, da sie von niemand unterstützt
werden, selbst auf die Suche des Täters zu gehen. Es stellt
sich schließlich heraus, daß auch hier Computermanipulationen
mit im Spiel waren.
Wenn auch der Computer ein überaus nützliches und faszinierendes
Medium ist, so möchte ich in meinem Roman auf die Kehrseite
aufmerksam machen, auf die Möglichkeiten der Manipulation
und Betrügereien.
Die Personen in diesem Roman sind so gegensätzlich wie der
Saar-Lor-Lux Raum, in dem der Roman ja angesiedelt ist.
Das Buch kann auch käuflich erworben
werden:
Vera Conrad: "Erfolg
um jeden Preis" 248 Seiten, Verlag Pirrot
Saarbrücken, 12,80 Euro. Im Buchhandel erhältlich.
Karl Hutte, df4vq@darc.de
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